Die Methode des flexiblen Interviews im Rollenspiel üben
Rollenspiele schaffen ausgezeichnete Übungen v.a. bei der Einführung in die Methode der kritischen Exploration.
Das zu spielende, realitätsnahe Ereignis: Eine Person hat soeben Rechenprobleme oder eine Geometrieaufgabe gelöst. (Man wähle dazu einzelne anspruchsvolle, nicht zu schwierige Aufgaben aus und lasse sie während kurzer Zeit lösen. Es spielt keine Rolle, ob die Aufgabe vollständig gelöst wird). Anschliessend berichtet die Person einer Sonderpädagog*in über die Erfahrungen. Sie wählt eine Aufgabe aus, über die sie gern genauer reden möchte. Die Sonderpädagog*in wendet die Technik des flexiblen Interviews an. Dadurch will sie eine Vorstellung darüber gewinnen, was die Person aus der Aufgabe gemacht hat, wie sie die Problemlösung denkt und wie es ihr ergangen ist. Eine Beobachter*in nimmt auf, wie sich die Gesprächssituation entwickelt. Es lohnt sich, wenn man die Szene videographiert.
Die zu spielende Situation: Arbeitstisch, Stühle, Schreibmaterial, Handy, Rechenproblem oder Geometrieaufgabe
Rollenaufteilung: Die Gruppe bestimmt, wer Interpret oder Interpretin der Person und der Sonderpädagog*in (Lehrperson oder Schulpsycholog*in) ist und wer die Beobachtungsaufgabe löst.
Das Rollenspiel: Die Gruppe gewöhnt sich in ein paar Minuten an die Rollen. Danach beginnt die Inszenierung.
Evaluation
In der Spielgruppe (freiwillig). Die Rollenspieler*innen und die Beobachtung tauschen aus, was sie erlebt, gefühlt und gedacht haben.
In der Lerngruppe. Austausch der Rollenerfahrungen nach den Kriterien, diesmal spartenweise. Zuerst berichten die Problemlöser oder Problemlöserinnen, dann die Sonderpädagog*in, zuletzt die Beobachter*innen. U.U. kann man auf Schlüsselszenen der Kurzfilme zurückgreifen.
Metakognition. Arbeiten Sie die Erfahrungen auch metakognitiv durch. Benutzen Sie die Liste mit den Hilfsfragen.
Richten Sie die Übung auf die Methodenkompetenzen, das Problemlösen und die Bewusstseinsbildung (vgl. Freire (1998) aller aus.