FI mit einzelnen Schülerinnen und Schülern
Die flexiblen Interviews in der Schule sind ein Türöffner zu den Denkwegen, den Motivationen und den Handlungsmöglichkeiten von Lernenden. Mit ein wenig Erfahrung kann man sie bei jedem Gegenstand anwenden. Die Moderationstechnik garantiert, dass die Pädagogin operativ bleibt. Das bedeutet, dass die Lernenden alles lesen, erzählen, schlussfolgern, imaginieren, schreiben, zeichnen, spielen, gestalten, zählen, messen und rechnen, was in ihren Möglichkeiten liegt.
Für die Lehrpersonen wirkt die Methode wie ein Türöffner und ein Spiegel für dialogisches Unterrichten. Die Motivation der Kinder ist ein Indikator dafür, dass die Pädagogin oder der Schulpsychologe auf gutem Wege sind.
Die pädagogischen oder psychologischen Fragestellungen bestimmen den Zweck von Interviews. Dazu einige Beispiele:
- Wollen Sie die Lerninteressen (Ressourcen) von Kindern klären, bevor ein Unterrichtsprojekt startet?
- Wollen Sie während einer Unterrichtssequenz mit einem Kind einen Lösungsweg (auf-) klären?
- Möchten Sie eine dynamische förderdiagnostische Standortbestimmung vornehmen, um eine abgeschlossene Lernsequenz zu überprüfen?
Operative Einzelinterviews sollten in der Psychologie und in der Pädagogik ein Standard sein.
Anna Rüegg, SHP, hat die Methode bei Reto eingesetzt, der bisher kaum für das Lesen motiviert werden konnte. Dieser Schüler hat eine diagnostizierte Lese- Rechtschreibschwäche und ein ADHS. Die kommentierte Textcollage "Das Lesen im Dialog erforschen und fördern" vermittelt einen Einblick in die Wirksamkeit des flexiblen Interviews.